4. ICE oder TEE verwenden, um die Morphologie des PFO zu beurteilen.
HINWEIS: Die PFO-Morphologie lässt sich am besten mit einer Kurzachsenansicht beurteilen, bei der das PFO
neben der Aortenklappe sichtbar ist und das Septum primum in einer nahezu horizontalen Position ausgerichtet ist
(ICE septale Kurzachsenansicht; TEE-Winkel 30°, 45° und 60°). Mit dieser Ansicht werden die Exkursion des Septum
primum, die Länge des PFO-Tunnels und die Dicke des Septum secundum beurteilt. Diese Merkmale sollten auch
unter Verwendung einer langachsigen bikavalen Ansicht (ICE septale bikavale Ansicht; TEE-Winkel 90°, 105° und
120° – siehe Abbildung 2 und Abbildung 3 in Anhang A: Ergänzende Informationen) beurteilt werden.
Vorhofseptum-Aneurysma (ASA): Ein Vorhofseptum-Aneurysma ist eine Redundanz oder sackförmige Verformung
des Septum primum mit erhöhter Mobilität und Ausbuchtung in den rechten oder linken Vorhof. ASA ist definiert als
eine Exkursion des Septum primum von ≥ 10 mm aus der Ebene der Vorhofscheidewand in den rechten Vorhof oder
linken Vorhof oder eine kombinierte Gesamt-Exkursion in den rechten Vorhof und linken Vorhof von ≥ 15 mm. Eine
prominente ASA ist definiert als eine kombinierte Exkursion von ≥ 20 mm.
PFO-Tunnellänge: Die PFO-Tunnellänge ist definiert als die maximale Überlappung zwischen dem Septum primum
und dem Septum secundum. Ein langer Tunnel ist definiert als eine Tunnellänge ≥ 10 mm.
Dicke des Septum secundum: Die Dicke des Septum secundum ist definiert als die maximale Dicke des Septum
secundum innerhalb von 10 mm vom PFO. Ein verdicktes Septum secundum ist definiert als eine Dicke von ≥ 10 mm.
Eine lipomatöse Hypertrophie des Septum secundum ist definiert als eine Dicke von ≥ 15 mm.
HINWEIS: Wenn TEE-Bildgebung verwendet wird, können die Schritte 4 – 6 vor dem femoralen Zugang durchgeführt
werden, falls gewünscht.
5. Mittels ICE oder TEE den Abstand vom PFO zur Aortenwurzel und den Abstand vom PFO zur oberen
Hohlvenenöffnung (siehe Abbildung 3B und Abbildung 3C in Anhang A: Ergänzende Informationen) messen.
ICE-Bildgebung
PFO, beurteilt durch ICE in der Kurzachsenansicht mit Messung der Exkursion des Septum primum (a), der PFO-
2A
Tunnellänge (b) und der Dicke des Septum secundum (c).
2B PFO, beurteilt mit ICE in der langachsigen bikavalen/SVC-Ansicht mit Messung der Länge des Septum primum (a).
PFO, beurteilt mit ICE in der Septumansicht mit Messung der Exkursion des Septum primum in den linken Vorhof (a)
2C
und rechten Vorhof (b).
TEE-Bildgebung
Messung der Exkursion das Septum primum (a), der PFO-Tunnellänge (b) und der Dicke des Septum secundum (c)
3A
in der kurzachsigen 50-Grad-Ansicht (Bereich 30 bis 60 Grad zur Visualisierung der Aortenwurzel von vorne).
Messung des Abstandes vom PFO zur Aortenwurzel (a) in der 30-Grad-Ansicht (Bereich von 0 bis 45 Grad zur
3B
Visualisierung der Aortenwurzel von vorne)
Messung des Abstandes vom PFO zur Mündung der oberen Hohlvene (SVC) (a) in der bikavalen 90-Grad-Ansicht
3C
(Bereich 80 bis 125 Grad, um ein Verkürzen der SVC zu minimieren).
HINWEIS: Wenn die Bildgebung das PFO nicht deutlich lokalisieren kann, einen Draht durch das PFO legen, um die
Identifizierung zu erleichtern.
6. Die Größe des Implantats richtet sich nach der PFO-Morphologie unter Berücksichtigung der Abstände vom PFO zur
Aortenwurzel und zur SVC.
Die meisten PFOs können mit dem Implantat der Größe 25 mm ausreichend verschlossen werden. Die Verwendung
eines größeren Implantats (30–35 mm) in Betracht ziehen, wenn das PFO ein Vorhofseptum-Aneurysma (ASA) mit
anderen Merkmalen (z. B. langer Tunnel oder verdicktes Septum secundum) aufweist, die zu einem erheblichen
Restshunt oder einer ungesicherten Position über dem Septum führen können. Die Verwendung der Implantatgröße
35 mm sollte nur in Fällen in Betracht gezogen werden, in denen mit der Implantatgröße 30 mm keine sichere Position
des Implantats erreicht werden kann.
Echokardiographie und einen Push-Pull-Test (siehe Schritt 20) verwenden, um die Position des Implantats nach der
Entfaltung, aber vor der Ablösung zu beurteilen. Wenn die Position des Implantats nach der Entfaltung nicht sicher ist,
die Verwendung eines größeren Implantats (30 mm oder 35 mm) in Betracht ziehen.
Wenn das Implantat eine benachbarte kardiale Struktur beeinträchtigt (wie die freie Vorhofwand oder die
Aortenwurzel), das Implantat wieder herausziehen und neu einsetzen. Falls die Position des Implantats weiterhin nicht
zufriedenstellend ist, das Implantat herausziehen und entweder durch ein kleineres Implantat ersetzen oder
alternative Behandlungsmethoden in Betracht ziehen. Siehe Tabelle 1 in Anhang A: Ergänzende Informationen und
Tabelle 2 (oben) für Richtlinien zur Auswahl und Größe des Implantats. Blutfluss aus der SVC, der unteren Hohlvene
(IVC) und dem Koronarsinus (CS) nach Entfalten und vor der Ablösung des Implantats überprüfen.
VORSICHT: Es ist besonders darauf zu achten, dass sich das Chiari-Netz des rechten Vorhofs oder die
großen Eustachio-Klappen unter der rechten Vorhofseite des Implantats nicht verfangen.
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