Abbildung 8: Taschenabschnitts-Fadenschleifen
Abbildung 9: Vernähen der Taschenabschnitte mit dem Implantat unter
den Klappentaschen
Nahtmanagement
Wenn alle neun Fäden platziert wurden, wird jeder mit 8 Knoten auf dem
Pledget festgezogen. Die Taschenpfosten müssen hinter den subkom-
missuralen Bereichen verborgen sein und das Implantatge-webe muss
unter dem Taschengewebe liegen. Die Knoten müssen gründlich fest-
gezogen werden, um ein Lösen zu verhindern.
Lange Anulus-Nahtenden im Koronarsinus können zu Taschenverlet-zu-
ngen führen. Am Ende der Anulus-Vernähung sind eine oder bei-de
Nadeln der festgezogenen Anulusnaht nach unten durch die Mitte des
lateralen Teils des Pledgets zu ziehen. Der Faden sollte mit 6 weiteren
Knoten am Pledget befestigt werden. Dadurch werden die Fadenenden
nach unten und weg von den Taschen gehalten. Abbil-dung 10 zeigt, wie
die Fadenenden richtig verknotet werden.
Abbildung 10: Erstellen der Anulusvernähung
A
Tasche
Faden mit 8
Knoten
Anulus
DWG-01-009 Rev. N - ©2021
B
Nadel durch laterales Pledget
C
Erneut festgezo-gener
und an-schließend
Bild A: Die horizontalen 4-0-Polypropylen-Matratzennähte, die das
Implantat sicher unter dem Anulus halten, treten aus dem Anulus hervor
und werden von kleinen Polyester-Pledgets gesichert. Die Nähte werden
mit 8 Knoten fest über den Pledgets befestigt (Pfeil). Die Nahtlinien ver-
ringern die Anulusgröße signifikant und können daher erhebliche Span-
nung verursachen. Daher sollte darauf geach-tet werden, dass sichere
8-fache Knoten geknüpft werden, die sich nicht von alleine lösen.
Bild B: Jeder Faden wird durch das laterale Pledget (Pfeil) gezogen und
mit 6 Knoten befestigt. In diesem Schritt werden der endgültige Knoten
und die Fadenenden seitlich und unter dem Pledget positio-niert.
Bild C: Die Fadenenden werden unterhalb der Pledgets sehr kurz abge-
schnitten (Pfeil).
Bild D: Der Doppelknoten verhindert, dass sich die einzelnen Fäden
lösen. Durch den zweiten Knoten unter dem Pledget werden die
Fa-denenden direkt nach lateral und in den Anulus geführt, wodurch der
Kontakt mit den Taschen verhindert wird.
Am Ende des Implantationsverfahrens sollten alle Anulusnähte
vom Chirurgen gründlich überprüft werden. Falls die Position eines
Fa-denendes fraglich ist, sollte der Knotenturm mit einem feinen
6-0-Polypropylen-Faden nach unten und weg von der Tasche erneut
vernäht werden.
Taschenrekonstruktion
Sofern dies indiziert ist, sollte die Taschenrekonstruktion nach dem
Einsatz des Anuloplastie-Implantats und entsprechend den etablier-ten
Techniken zur Aortentaschenrekonstruktion erfolgen. Durch den Einsatz
des Anuloplastie-Implantats werden der Anulus und die Ta-schen in
Richtung Klappenmitte verschoben, doch signifikante Ta-schenprolapse
können weiterhin auftreten. Ein Taschenprolaps kann durch Plikation-
snähte im freien Rand der Tasche korrigiert werden. Falls vorhanden,
können strukturelle Taschendefekte mithilfe perikar-dialer Rekonstruk-
tion oder anderer Methoden, in denen der Chirurg geschult ist und die
er bevorzugt, korrigiert werden. Ziel ist es, gleiche Längen aller drei
Taschen und gleiche effektive Höhen von > 8 mm zu erreichen.
Settepani F, Cappai A, Raffa G, et al. Cusp repair during aortic valve-
sparing operation: technical aspects and impact on results. J Cardio-
vasc Med (Hagerstown). 2015 Apr;16(4):310-7.
Mazzitelli D, Stamm C, Rankin JS, et al. Leaflet reconstructive tech-
niques for aortic valve repair. Ann Thorac Surg. 2014 Dec;98(6):2053-
60.
Beurteilung der Klappenreparatur
Nach Abschluss der Implantation und Taschenrekonstruktion sollte die
Taschen überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Taschen verti-
kal eine ausreichende effektive Koaptationshöhe und -fläche erreichen.
D
Hinter Pledgets
verborgene Fadenenden
und Knoten
54