DEUTSCH • Betriebsanleitung
10.4 DEMONTAGE UND MONTAGE VON RÄDERN MIT NIEDERQUERSCHNITTSREIFEN,
Diese Prozedur wurde von Nussbaum entwickelt, um dem in diesem Sektor tätigen Personal korrekte Arbeitsanweisungen für UHP-Reifen
und Reifen mit Notlaufeigenschaften mit verstärkter Seitenwand in die Hand zu geben. Sorgfältige Untersuchungen haben tatsächlich
ergeben, dass eine unkorrekte Arbeitsprozedur während der Montage- und Demontagephase zu Schäden an den Reifen führen kann, die
oft irreparabel sind und die Fahrzeugsicherheit gefährden.
Niederquerschnittsreifen sind Reifen, bei denen das Verhältnis zwischen Höhe (H) und Querschnittsbreite (C) kleiner 1 ist. So hat z.B. die
Niederquerschnittsreifenserie 60 ein Verhältnis H/C von 0,6.
Unter Hochleistungsreifen (UHP-Ultra High Performance) versteht man Reifen, deren Verhältnis von Höhe zu Breite weniger oder gleich 45%
beträgt und deren Geschwindigkeitsindex größer oder gleich V ist.
Reifen mit Notlaufeigenschaften (Run Flat Reifen) sind hingegen Reifen, die auch im drucklosen Zustand das Fortsetzen der Fahrt über
eine Strecke und mit einer Geschwindigkeit gestatten, die je nach Hersteller unterschiedlich sind. Dies verdankt der Reifen einer andersartigen
Mischung und einer verstärkten Struktur, die es seiner Schulter gestattet, das Gewicht des Fahrzeugs auch im drucklosen Zustand zu tragen.
Dadurch kann der Fahrzeugführer sicher die nächste Werkstatt erreichen.
Derzeit werden im Handel zwei verschiedene Typen Reifen mit Notlaufeigenschaften angeboten: Reifen mit verstärkter Seitenwand (auch als
selbsttragende Reifen bezeichnet) und Reifen mit einer inneren Stützstruktur, die aus Kunststoff (Pax-System) oder aus Stahl (Stützring)
bestehen kann.
Aufgrund der Eigenschaften dieser Reifen ist die Montage anspruchsvoller. Es sehr wichtig, während der Montage
oder Demontage keine Schäden hervorzurufen, um die Sicherheit des Fahrzeugs nicht zu gefährden.
Die Reifenmontiermaschine TC 450 - Liga C 270 ist in der Lage, auf allen selbsttragenden
Run Flat Reifen völlig sicher zu arbeiten.
Für andere Typen von Reifen mit Notlaufeigenschaften siehe die spezifischen Anweisungen
der zugehörigen Zubehöreinrichtungen.
Die Vorgehensweise für die Montage und Demontage ist bei selbsttragenden Reifen mit
Notlaufeigenschaften, Niederquerschnittsreifen und UHP-Reifen gleich.
ACHTUNG: Die Anweisungen müssen unbedingt genau befolgt
werden, um irreparable Schäden am Reifen zu vermeiden, die
Sicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen könnten.
ACHTUNG: Die Abb. M1 und M2 zeigen die Bereiche, an denen während der Demontage (M1)
und der Montage (M2) die größten Beschädigungsrisiken auftreten.
Dies sind die sogenannten Zugstellen; an ihnen ist der Reifen am Felgenrand sehr starken
Zugbelastungen ausgesetzt.
VORBEREITENDE KONTROLLEN
Die Arbeitssicherheitsvorschriften beachten. Alle Arbeitskräfte müssen über geeignete
Arbeitskleidung, Schutzhandschuhe, Sicherheitsschuhe usw. verfügen.
Reifen und Felge müssen sorgfältig gesäubert werden.
Die Teile richtig identifizieren: sowohl die Felge als auch den Reifen.
Auf den Felgen sind ihre Kenndaten wie Durchmesser, Breite, Anzahl Humps usw. gedruckt.
Z.B. besitzt die Angabe 7.5Jx16H2 folgende Bedeutung:
UHP-REIFEN ODER REIFEN MIT NOTLAUFEIGENSCHAFTEN
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M/1
M/2
TC 450 - Liga C 270