Programmfehler oder Touchscreen-Defekt nicht mehr bedienen und demzufolge das
Temporärprogramm nicht beenden lässt. Dann hilft der Abbruch der Telemetrie, wobei
das Implantat automatisch ins Permanentprogramm schaltet.
• Bei Telemetrie mit PGH: Den Programmierkopf um mindestens 30 cm abheben.
• Mögliche Störquellen ausschalten.
Kritische Parametereinstellungen vermeiden
Es dürfen keine den Patienten gefährdenden Modi und Parameterkombinationen
eingestellt werden.
• Vor der Einstellung der Frequenzadaption die Belastungsgrenzen des Patienten
feststellen.
• Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Parameterkombinationen nach der
Einstellung kontrollieren.
Elektrodenpolarität manuell einstellen
Wegen der Gefahr eines Entrance-/Exit-Blocks darf eine bipolare Elektrodenpolarität
(Wahrnehmung/Stimulation) nur dann eingestellt werden, wenn auch bipolare Elek-
troden implantiert sind.
Elektrodendefekte erkennen
Die automatische Impedanzmessung ist immer eingeschaltet.
• Impedanzwerte, die auf eine Fehlfunktion der Elektroden hinweisen, werden in der
Ereignisliste dokumentiert.
Getriggerten Modus einstellen
Getriggerte Modi stimulieren unabhängig von Herzeigenaktionen. Um in besonderen
Fällen Undersensing wegen elektromagnetischer Interferenzen zu vermeiden, kann ein
getriggerter Modus angezeigt sein.
Wahrnehmung einstellen
Manuell eingestellte Parameter können unsicher sein, beispielsweise kann ein unge-
eigneter Far-field-Schutz die Wahrnehmung intrinsischer Impulse verhindern.
• Die automatische Empfindlichkeitsregelung anwenden.
Empfindlichkeit einstellen
Ist für die Empfindlichkeit des Implantats ein Wert < 2,5 mV/unipolar eingestellt, kann
es zu Störungen durch elektromagnetische Felder kommen.
• Es empfiehlt sich daher – gemäß Absatz 28.22.1 der Norm EN 45502-2-1 – einen
Wert von ≥ 2,5 mV/unipolar einzustellen. Die Einstellung von Empfindlichkeits-
werten < 2,5 mV/unipolar erfordert explizite klinische Notwendigkeit. Solche Werte
dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht eingestellt und beibehalten werden.
Implantatinduzierte Komplikationen verhindern
Implantate von BIOTRONIK haben mehrere Funktionen, um implantatinduzierte
Komplikationen bestmöglich zu verhindern:
• Retrograde Leitungszeit messen.
• Falls die Funktion nicht schon automatisch eingestellt ist: PMT-Schutz einschalten.
• VA-Kriterium einstellen.
Informationen zum Magnetverhalten
Bei der Auflage eines Magneten oder des Programmierkopfs kann es zu einem unphy-
siologischen Rhythmuswechsel und zu asynchroner Stimulation kommen. Das Magnet-
verhalten ist bei Herzschrittmachern von BIOTRONIK wie folgt im Standardprogramm
eingestellt:
• Asynchron:
Für die Dauer der Magnetauflage – Modus D00 (gegebenenfalls V00/A00) ohne
Frequenzadaption;
Magnetfrequenz: 90 bpm
• Automatisch:
Für 10 Zyklen – Modus D00, danach Modus DDD ohne Frequenzadaption;
Magnetfrequenz: 10 Zyklen mit 90 bpm, danach eingestellte Grundfrequenz
• Synchron:
Modus DDD ohne Frequenzadaption;
Magnetfrequenz: eingestellte Grundfrequenz
Hinweis: Zum Magnetverhalten bei ERI siehe Informationen über die Austauschindi-
kationen.
Überleitung atrialer Tachykardien verhindern
Implantate von BIOTRONIK haben mehrere Funktionen, um die Überleitung atrialer
Tachykardien auf den/die Ventrikel zu verhindern:
• Für indizierte Patienten Mode Switching einstellen.
• Obere Grenzfrequenz und Refraktärzeiten so einstellen, dass abrupte ventrikuläre
Frequenzwechsel vermieden werden.
• Wenckebach-Verhalten bevorzugen und 2:1-Verhalten vermeiden.
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