2.1. Funktionsweise
Funktionsweise des Verfahrens
Die Wasserrecyclinganlage arbeitet mit einem
automatischen, biologisch-mechanischen -
Verfahren. Es umfasst vier Phasen mit sieben
Funktionen.
Phase 1: Vorfiltration
1. Filtration mit automatischer Rückspülung
Das Grauwasser wird gefiltert und fließt
•
dann in die Anlage. Die Filterung
verhindert, dass gröbere Abwasserinhalte
wie Haare, Textilflusen usw. in die Anlage
gelangen. Außerdem reduziert sie die
Belastung für die biologische Aufbereitung.
Die Abwasserinhaltsstoffe können den
•
Filter mit der Zeit verschmutzen. Der Filter
wird automatisch über eine Düse von oben
gespült. Das anfallende Schmutzwasser
fließt direkt in die Kanalisation.
Phase 2: Vorrecycling (Stufe 1)
Phase 3: Hauptrecycling (Stufe 2)
2. Biologische Aufbereitung (Phase 2 + 3)
In der ersten Stufe (Vorrecyclingkammer) wird
das Wasser vorbehandelt. Nach einer
mehrstündigen Aufbereitungszeit wird es zur
weiteren Aufbereitung in die zweite Stufe
(Hauptrecyclingkammer) gepumpt. In beiden
Stufen wird das Wasser biologisch unter
Zufuhr von Luftsauerstoff aufbereitet. Dabei
siedeln sich auf speziellem, freischwebendem
Trägermaterial natürliche Biokulturen
(Mikroorganismen) an. Sie verrichten die
eigentliche Wasseraufbereitung. Die
Aufbereitung wird automatisch gesteuert, d. h.
in regelmäßigen Zeitabständen wird das
Wasser von Stufe 1 in Stufe 2 bzw. über die
UV-Hygienisierung in Stufe 3 gepumpt.
Einfahrphase:
Die Mikroorganismen entwickeln und
vermehren sich in den ersten Betriebswochen
von selbst. Das Trägermaterial muss dazu
nicht gesondert mit Mikroorganismen beimpft
werden. Das System leitet das aufbereitete
Grauwasser während der ersten 14 Tage
durch den Überlauf der Hauptrecyclingkammer
in die Kanalisation ein. Die Verbraucher
werden während dieser Einfahrphase durch
die automatische Regen- bzw. Trinkwasser-
nachspeisung versorgt. Nach der Einfahrphase
(Werkseinstellung 14 Tage) schaltet die
Systemsteuerung automatisch auf
Recyclingbetrieb um.
3. Sedimentabzug / Tankreinigung
Durch die biologische Aufbereitung entstehen
Sedimente, die sich in den Stufen 2 und 3
absetzen. Diese werden in regelmäßigen
Version 2.5
Betriebsanleitung AquaCycle 2500
Abständen automatisch abgesaugt und in die
Kanalisation geleitet.
Phase 4: UV-Hygienisierung (Stufe 3)
4. Hygienisierung
Das Wasser wird durch eine UV-Lampe
hygienisiert, während es von Stufe 2 in Stufe 3
(Betriebswasserkammer) gepumpt wird. Das
UV-C Licht der UV-Lampe beeinflusst die
Zellkerne enthaltener Keime. Diese Technik
wird auch in der Trinkwasseraufbereitung
angewendet. Das Wasser steht nach dieser
Behandlung als hygienisch unbedenkliches,
geruchsfreies, speicherbares Betriebswasser
für die weitere Verwendung zur Verfügung.
5. Druckerhöhung
Zur Versorgung der Verbraucher wird eine
Druckerhöhungsstation benötigt. Die Ein-
richtung zur Druckerhöhung ist nicht
Bestandteil der Grauwasserrecyclinganlage.
Zur Druckerhöhung kann eine handelsübliche
Druckerhöhungsstation eingesetzt werden.
Zur Sicherstellung des Trockenlaufschutzes
einer externen Druckerhöhungsstation steht
ein potentialfreier Kontakt an der Steuerung
zur Verfügung.
Die Auslegung der Druckerhöhungsstation
muss bauseits entsprechend den bauseitigen
Gegebenheiten (Gebäude, Verbraucher etc.)
erfolgen.
6. Nachspeisung
Wenn nicht genügend Betriebswasser zur
Verfügung steht, wird automatisch eine
definierte Menge Trinkwasser (bzw. Regen-
wasser) über einen freien Auslauf nach DIN
1988 eingespeist. Das Wasser wird
eingespeist, wenn in Stufe 3 das Minimal-
niveau erreicht wird. Es kann sein, dass die
Nachspeisung mehrmals aktiviert wird, bis
Stufe 3 wieder von Stufe 2 aus befüllt werden
kann. Wir empfehlen, in die Trinkwassernach-
speiseleitung ein Schmutzfangsieb einzu-
bauen, welches das Magnetventil schützt.
Vor der Trinkwassernachspeisung kann zur
Sicherheit eine redundant wirkende, elektrisch
betätigte Absperreinrichtung vorgeschaltet
werden, die über die Steuerung ein Signal
bekommt.
7. Anschluss zur Kanalisation
Der Ablauf wird über einen Geruchsverschluss
(z.B. Siphon, der nicht im Lieferumfang
enthalten ist) an die Kanalisation ange-
schlossen. Die Sedimente und das Filterrück-
spülwasser werden durch diesen Ablauf
gespült. Sedimente und Feststoffe aus dem
Filter gelangen so direkt in die Kanalisation.
Wenn mehr Wasser anfällt, als die Anlage auf-
nehmen kann, fließt das überschüssige
Wasser durch den Überlauf direkt in die
Kanalisation.
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