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Prüfung von Antiblockiersystemen
Antiblockiersysteme (ABS) gibt es in eigenständiger und nicht-eigenständiger Ausführung. Ein
eigenständiges ABS ist eine in sich geschlossene Einheit, in der sich die für die Steuerung und die
Kraftunterstützung der Bremsen erforderlichen elektrischen und mechanischen Komponenten
befinden. Ein eigenständiges System greift nicht auf den herkömmlichen Hauptbremszylinder und den
Bremskraftverstärker zurück, sondern übernimmt als separate Hydraulikeinheit deren Aufgaben. Vor
Prüfung oder Wartung eines eigenständigen ABS muss das Gerät aus Sicherheitsgründen drucklos
gemacht werden, da es sich um ein Hochdrucksystem handelt.
Dagegen ist ein nicht-eigenständiges ABS ein Niederdrucksystem, das den vorhandenen
Hauptbremszylinder und den Bremskraftverstärker benötigt. Um die Antiblockierfunktionen zu
ermöglichen, verwendet es spezielle elektronische Zusatzgeräte, die in die bestehende
konventionelle Bremsanlage integriert werden.
Prüfung von eigenständigen Antiblockiersystemen
Bei der Druckprüfung der Hauptbremszylinder von eigenständigen Antiblockiersystemen sollen der
Pumpen- und Speicherdruck bestimmt werden. Bei allen Hauptbremszylindern von eigenständigen
ABS wird die Bremskraftverstärkung von der Pumpe und dem Speicher erzeugt. Die ABS- und
Herstellerhandbücher enthalten spezifische Herstelleranleitungen für diese Druckprüfungen.
Der Druck am Ausgang des Hauptbremszylinders und die Pedalkraft, die für den gewünschten Druck
erforderlich sind, variieren stark, wenn Speicher und Pumpe nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Außerdem kann bei einigen eigenständigen Antiblockiersystemen der hintere Bremsdruck nur am
Rad geprüft werden, da dieser allein vom Speicher aufgebracht wird. Aus diesem Grund sollten die
Hauptbremszylinder von eigenständigen Antiblockiersystemen nur nach Herstellerverfahren geprüft
werden. Diese Verfahren beinhalten nicht die Überprüfung des Ausgangsdrucks aus den
Anschlüssen des Hauptbremszylinders. Werden bei der Überprüfung des Ausgangsdrucks die vom
Hersteller vorgeschriebenen Diagnoseverfahren nicht eingehalten, kann dies die Problemdiagnose
verfälschen. Aufgrund des hohen Drucks, unter dem die im Speicher enthaltene Flüssigkeit steht, ist
besonders auf die Sicherheit zu achten. Wenn der Ausgangsdruck des Hauptbremszylinders ermittelt
werden soll, zunächst das Herstellerverfahren zur Überprüfung des korrekten Speicher- und
Pumpendrucks durchführen und dann den Ausgangsdruck an den Rädern messen.
Sicherheitshinweis für den Service: Vor allen Druckprüfungen am Hauptbremszylinder muss der
Speicher entladen werden. Um den Speicher zu entladen, den Zündschlüssel in die Aus-Stellung
drehen. Danach das Bremspedal 25- bis 35-mal betätigen, bis es sich steinhart anfühlt. Dann das
Pedal weitere 5-mal durchtreten. Erst nach einer Druckentlastung des Speichers können der Adapter
und das Manometer sicher installiert oder entfernt werden.
Druckprüfungen an eigenständigen DELCO III-System ABS-Hauptbremszylindern
Mit den nachfolgenden Prüfungen können die hier aufgeführten Punkte geprüft werden: Verlust der
Stickstoffladung des Speichers oben an der Blase, Bestimmung des Gesamtsystemdrucks, ungefähre
Feststellung der Pumpenleistung sowie Sicherstellung der Funktion von Hoch- und
Niederdruckschaltern bei DELCO HI-Systemen.
(Anwendungen: verschiedene Buick Regal-Modelle, Oldsmobile Cutiess Supreme, Jeep Cherokee
und Pontiac Grand Prix, Baujahre 1989–1997)
Verfahren (1–3/7)
1. Den unteren Gewindebereich des Speichers prüfen, um sicherzustellen, dass der O-Ring nicht
am Hauptbremszylinder haften geblieben ist. Den O-Ring zudem auf Kerben, Schnitte oder Risse
prüfen. Beschädigte O-Ringe austauschen.
2. Den Speicher an den Inbus- oder Torxschrauben mithilfe eines 3/8"-Ratschenschlüssels vom
integrierten Hauptbremszylinder lösen. Die Schrauben befinden sich in der Torx- oder
Inbusbohrung auf der Oberseite des Speichers.
3. Den Speicher drucklos machen. Mit Zündschlüssel in Aus-Stellung das Bremspedal 20- bis 30-
mal betätigen, bis es sich steinhart anfühlt. Das Pedal weitere 5-mal betätigen.
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