Ungleichmäßiger Belagverschleiß oder einseitige Bremswirkung
Liegt ein ungleichmäßiger Belagverschleiß zwischen den Seiten oder eine einseitige Bremswirkung
vor, die Manometer an beide vorderen Bremssättel anschließen. Während eine zweite Person das
Bremspedal betätigt, den Bremsdruck an beiden Manometern prüfen. Wenn die Bremsdrücke an
beiden Rädern gleich sind, hat das Problem möglicherweise eine mechanische Ursache.
Prüfung von Load-Sensing-Ventilen am Heck
Die folgenden allgemeinen Hinweise sollen als Leitlinien für den bestimmungsgemäßen Gebrauch
von Manometern für die Messung des Bremsdrucks zur Einstellung von Fahrhöhenregelventilen am
Heck dienen.
Für die Einstellung der Fahrhöhenregelventile für das jeweilige Fahrzeuge muss ein detailliertes
Werkstatthandbuch konsultiert werden. Die darin beschriebenen Verfahren sind einzuhalten. Die
vorliegenden allgemeinen Hinweise dienen daher lediglich als Überblick und geben einen ersten
Einblick in die notwendigen Schritte.
Von grundlegender Bedeutung ist, dass das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche steht und sich eine
bestimmte Last mitsamt Fahrer im Fahrzeug befindet.
Daraufhin sind Manometer an die Vorder- und Hinterräder anzuschließen.
Abhängig von der jeweiligen Ventilkonstruktion (reines Bremsdruckregelventil hinten oder Ventil mit
doppelter Abtastung bzw. Umgehung) sind in Übereinstimmung mit den Herstellerverfahren mehrere
Druckprüfungen durchzuführen.
Bestimmte Fahrzeuge verfügen hinten über Bremsdruckregelventile, so etwa die Ford-Limousinen der
Modelle Taurus und Sable, die Mini-Vans von Chrysler und Gelände- und Personenkraftwagen wie
der Nissan Quest, der Isuzu-Pickup, der Suzuki Sidekick, die Toyota Pickup-Lkw und viele andere.
Die Reparaturhandbücher der Hersteller dieser Fahrzeuge schreiben, sofern diese Ventile einstellbar
sind, verschiedene spezifische und detaillierte Verfahren für die Einstellung vor. Bei verbauten, aber
nicht einstellbaren Ventilen beschreiben sie, wie die Ventile auf Gebrauchstauglichkeit und
ordnungsgemäße Funktion geprüft werden.
Bei den Ventilen, die nur den hinteren Druck erfassen, hängt die hintere Bremsdruckregelung von der
Fahrzeughöhe ab. Bei diesen Fahrzeugen muss gemäß Handbuch in der Regel das Bremspedal
langsam betätigt, vorne ein bestimmter Druck aufgebaut und der hintere Druck gemessen werden.
Für die Prüfung einer ordnungsgemäßen Ventilsteuerung das Ventil einer einfachen Prüfung
unterziehen und anschließend das Fahrzeugheck anheben, den Druck kontrollieren, das
Fahrzeugheck wieder absenken und den Druck erneut prüfen. Das Verhältnis des hinteren
Bremsdrucks zum vorderen Druck sollte sich unter den beiden Bedingungen deutlich unterscheiden.
Bei Fahrzeugen mit doppelter Abtastung oder Umgehung des Bremsdruckregelventils hinten ist in der
Regel wie folgt vorzugehen:
1. Langsam und kontrolliert Kraft auf das Bremspedal ausüben, bis an den vorderen Bremsen ein
Druck gemäß Handbuch des Fahrzeugherstellers anliegt. Dieser Druck liegt mit hoher
Wahrscheinlichkeit im Bereich von 780–1100 psi. Der hintere Bremsdruck sollte in diesem Fall
etwa 55–75 % des vorderen Drucks betragen.
2. Ein falsch eingestelltes hinteres Fahrhöhenregelventil kann vorzeitigen oder sehr schnellen
Verschleiß der vorderen Scheibenbremsbeläge verursachen. Hohe erforderliche Pedalkraft, eine
Blockade der Hinterräder bei rutschiger Fahrbahn oder anderen Wetterbedingungen sowie ein
starker Zug der hinteren Bremsen zu Seite sind Anzeichen für mögliche Fehleinstellungen oder
Fehlfunktionen des hinteren Load-Sensing-Ventils. Ohne ein Manometer, wie etwa das ABS- und
Bremsdruckmessgerät, ist die Ursache dieser Probleme vom Hydraulikdruck her betrachtet
praktisch nicht zu erkennen.
3. Den Druck auf das Bremspedal langsam und kontrolliert weiter erhöhen und darauf achten, dass
der Druck sowohl vorne als auch hinten steigt. Wenn der vordere Hydraulikdruck etwa 1300–
1700 psi erreicht, sollte der hintere Bremsdruck auf etwa 80–85 % des vorderen Drucks
angestiegen sein. Die oben genannten Druckwerte ergeben sich aus Daten, die aus
Herstellerhandbüchern mehrerer verschiedener Fahrzeuge zusammengetragen wurden. In jedem
Fall sollte ein Hersteller- oder Kundendiensthandbuch herangezogen werden, um die genauen
Drücke zu bestimmen, die am zu prüfenden Fahrzeug vorliegen sollten.
4. Das mit den passenden, mitgelieferten Adaptern verwendete ABS- und Bremsdruckmessgerät
ermöglicht es, die Funktion der verschiedenen hinteren Bremsdruckregelventile zu prüfen. Dies
kann bei der Diagnose der Ursachen von schnellem Verschleiß der vorderen Beläge, Problemen
mit Blockaden der Hinterräder und anderen Bremsproblemen helfen, die ohne den Einsatz
effektiver Manometer nicht ermittelt werden könnten.
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