4 REGELUNG FLÜSSIGKEITSKÜHLUNG/VERFLÜSSIGUNG
Die bedeutsamsten unter den verschiedenen Optionen zur Regelung, die der Controller LU1W bietet, betreffen:
•
Die Verwaltung des Sollwerts (Abschnitt 4.1), der eingestellt werden kann als:
-
fester Sollwert
-
variabler Sollwert je nach Umgebungstemperatur
•
Die Art der Regelung (Abschnitt 4.2):
-
Proportional
-
Mit inkrementaler neutraler Zone
Jede dieser Optionen weist besondere Vorteile in Bezug auf die beabsichtigte Verwendungsart des Wärmetauschers
auf,
Für Industrieanwendungen zum Beispiel, bei denen der Auslauf eines Flüssigkeitskühlers oder die
Verflüssigungstemperatur möglichst stabil, mit minimalen Abweichungen von den gewünschten Referenzwerten im
positiven oder negativen Bereich, gehalten werden müssen, ist eine Kombination von festem Sollwert und Regelung mit
inkrementaler neutraler Zone sehr ratsam.
Zur Regelung eines externen Verflüssigers oder eines Flüssigkeitskühlers für eine Klimaanlage dagegen, bei der das Ziel
darin besteht, den Verflüssigungsdruck zur Verringerung des Verbrauchs des Verdichters so weit wie möglich zu senken,
kann die Kombination von proportionaler Regelung (die aufgrund ihrer Natur bereits die Senkung des
Verflüssigungsdrucks an strebt) und dynamischer Verringerung des Sollwerts je nach Umgebungstemperatur (bis auf
ein vom Benutzer festgesetztes Minimum) interessant sein.
Es muss auf die Tatsache hingewiesen werden, dass die Optionen Variabler Sollwert und Regelung mit inkrementaler
neutraler Zone mit dem Verlauf der Umgebungstemperatur bzw. der Regeltemperatur im Laufe der Zeit und nicht mehr
mit dem Augenblickswert dieser Variablen zusammenhängen. Folglich gilt zum Beispiel:
•
Bei einer Proportionalregelung mit Regeltemperatur, die dem Sollwert entspricht, sind die aktiven
Vorrichtungen immer bei 100% (maximale Belüftung oder Nassvorrichtungen beim Maximum);
•
bei einer Regelung mit neutraler Zone , kann der Prozentsatz der Aktivierung der Vorrichtungen im
gesamten Bereich von 0% (Stillstand der Gebläse) bis 100% (maximale Benutzung der Vorrichtungen)
variieren.
Dieser Aspekt ist vor allem während der Überwachung der Anlage zu berücksichtigen.
4.1
Der Parameter PR02 stellt den Regelungssollwert im Modus Flüssigkeitskühlung/Verflüssigung dar.
Der Sollwert wird immer als Temperatur festgelegt: Bei Verflüssigern wird der erfasste Verflüssigungsdruck gemäß dem
eingestelltem Kältemitteltyp in Temperatur umgewandelt (Parameter PH01), um einen Vergleich mit dem Sollwert zu
ermöglichen.
Es kann ein zweiter Sollwert (Winter) - Parameter PE09 - eingestellt werden, der unter dem Sollwert PR02 liegt.
Die Parameter PR21 (oberer Grenzwert) und PR22 (unterer Grenzwert) ermöglichen die Begrenzung des Wertebereichs
des Sollwerts in Kühlung/Verflüssigung, um mögliche Einstellungsfehler zu vermeiden.
Der aktuelle Sollwert kann über den Digitaleingang DI2 von PR02 zu PE09 geändert werden. Diese Funktion kann mithilfe
des Parameters PH32 aktiviert werden, die Polarität des Kontakts kann mithilfe des Parameters PH33 geändert werden
(mit eingestellter Logik N.O. → Kontakt geöffnet = PR02, Kontakt geschlossen = PE09).
Der variable Sollwert kann mithilfe des Parameters PE01 eingestellt werden (im Modus Kühlung/Verflüssigung ist der
dynamische Sollwert aktiv bei PE01 = Verflüssigung). Mit dieser Einstellung verwendet die Regelung einen virtuellen
Sollwert, der anhand des Verlaufs der Umgebungstemperatur im Laufe der Zeit berechnet wird und von einem
Höchstsollwert PR02 (Sollwert Sommer) bis zu einem Mindestsollwert PE09 (Sollwert Winter) variieren kann.
Die Referenzumgebungstemperatur zur Änderung des Sollwerts in Kühlung/Verflüssigung hängt vom Parameter PE03
ab.
LU1W – Betriebsanleitung
Sollwertverwaltung
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REV.1.1 – 16.10.2017 - DEU