Hochfrequenz-Chirurgiegerät
Um Verbrennungen durch die Neutralelektrode auszuschließen, Fol-
gendes immer sicherstellen:
Applikationsstelle der Neutralelektrode so wählen, dass die Strom-
wege zwischen Aktiv- und Neutralelektrode so kurz wie möglich
sind und in Längs- oder Diagonalrichtung zum Körper verlaufen (da
Muskeln in Richtung der Fibrillen eine höhere Leitfähigkeit besit-
zen).
Bei Operationen im Bereich des Thorax sicherstellen, dass der
Stromweg nicht quer verläuft und das Herz nicht im Stromweg
liegt.
Abhängig vom Operationsfeld Neutralelektrode möglichst am
nächstgelegenen Oberarm oder Oberschenkel applizieren.
Bei selbstklebenden Einmal-Elektroden weitere Angaben des Her-
stellers zur Applikationsstelle beachten.
Sicherstellen, dass die Applikationsstelle frei von Narbengewebe
und Knochenvorsprüngen ist.
Sicherstellen, dass keine Implantate (z. B. Knochennägel, Knochen-
platten, Endoprothesen) im Stromweg liegen.
Vor dem Applizieren der Neutralelektrode:
– Starken Haarwuchs entfernen.
– Applikationsstelle reinigen (keinen Alkohol verwenden, da dieser
die Haut austrocknet und sich der Übergangswiderstand erhöht).
– Bei schlechter Durchblutung Applikationsstelle massieren oder
bürsten.
Neutralelektrode zuverlässig und ganzflächig applizieren. Wieder
verwendbare Neutralelektroden mit Gummibändern oder elasti-
scher Binde sichern, so dass sie sich bei Bewegungen des Patienten
nicht lösen. Dabei sicherstellen, dass kein Durchblutungsmangel
entsteht (Gefahr von Nekrosen).
Neutralelektrode Typ 3 so applizieren, dass die schwarzen, leitfähi-
gen Flächen am Patienten anliegen und die blaue Fläche vom Kör-
per weg zeigt.
Um einen erhöhten Übergangswiderstand zu vermeiden, der durch
das Trocknen von nassen Tüchern oder Elektropasten entsteht: kei-
nesfalls nasse Tücher oder Elektropasten verwenden.
Um Verbrennungen durch partielle Stromkonzentrationen zu ver-
meiden: Sicherstellen, dass keine Flüssigkeiten (z. B. Spülflüssigkei-
ten, Desinfektionsmittel, Blut, Urin) zwischen Patient und
Neutralelektrode gelangen.
Um Flüssigkeitsansammlungen, schlechte Durchblutung, Druckne-
krosen, Verlagerungen der Neutralelektrode und Widerstandser-
höhungen zu vermeiden: Neutralelektrode nicht unter Gesäß oder
Rücken des Patienten legen.
Sicherstellen, dass keine EKG-Elektroden im Stromweg des HF-Ge-
räts liegen.
(GN 640)
2. Gerätebeschreibung
2.1 Zum Betrieb erforderliche Komponenten
Erforderliche Komponenten zum Betrieb des Hochfrequenz-Chirurgie-
geräts
(GN 640):
• Netzkabel
• Fußpedal
• Neutralelektrode
• Elektrodenhandgriff mit Fingertasten
• Arbeitselektrode
• Anschlusskabel
• Bipolare Ausstattung
2.2 Verwendungszweck
Das
(GN 640) ist für die Verwendung in der Chirurgie vor-
gesehen, um elektrische Leistung für monopolares und bipolares
Schneiden und Koagulieren in der Mikro- und Makrochirurgie zu er-
zeugen.
Verwendung der monopolaren und bipolaren Betriebsarten
Alle Betriebsarten werden durch zwei verschiedene Piktogramme dar-
gestellt, einerseits durch ein vereinfachtes Piktogramm, das perma-
nent zu sehen ist, andererseits durch ein detaillierteres Piktogramm,
welches während der Auswahl der Betriebsart erscheint.
Diese Piktogramme stellen jeweils eine typische Anwendung und des-
sen Auswirkungen dar.
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