Artikelnummern: L2KE22 (200 Tests),
L2KE26 (600 Tests)
Testcode: E2 Farbe: Dunkelrosa
Klinische Relevanz
Östradiol ist ein Steroidhormon
(Molekulargewicht 272,3 D), das
hauptsächlich in protein-gebundener Form
im menschlichen Serum vorkommt.
Zusätzlich finden sich im Blut noch andere
natürliche Östrogene, wie z. B. Östron,
Östriol und deren konjugierte
Verbindungen.
Östrogene sind Hormone, die in erster
Linie im Ovar produziert werden. Die
Produktion kann aber auch in der
Nebenniere, im Corpus Luteum und der
Plazenta erfolgen. Männer produzieren
Östrogene im Hoden. Östrogene werden
während des Menstruationszyklus in
unterschiedlichen Konzentrationen
entsprechend der ovariellen Aktivität
produziert. Die Gonadotropine der
Adenohypohyse regulieren die Sekretion
der ovariellen Hormone Östradiol und
Progesteron. Die Hypothalamuskontrolle
der Hypophysen-Gonadotropin-Aus-
schüttung wird mittels Rückkopplung
durch die Plasmakonzentrationen der
Östrogene und des Progesterons
gesteuert. Dieses komplexe
Rückkopplungssystem ist verantwortlich
für den Zyklus von Ovulation und
Menstruation.
Im Laufe der Schwangerschaft übernimmt
die Plazenta weitgehend die
Östrogenproduktion. In der Menopause
wird die ovarielle Sekretion von
Östrogenen entscheidend reduziert.
Methodik
IMMULITE 2000 Estradiol ist ein
Festphasen- enzymmarkierter
kompetitiver Chemilumineszenz-
Immunoassay. Die Festphase (Kugel) ist
mit einem anti-Östradiol-Antikörper
(polyklonal, Kaninchen) beschichtet. Die
Flüssigphase enthält alkalische
Phosphatase (Rinderkalbsdarm), das an
Östradiol konjugiert ist.
Die Patientenprobe und das Reagenz
werden zusammen mit der beschichteten
Kugel 60 Minuten lang inkubiert. Während
dieser Zeit konkurriert Östradiol aus der
Probe mit Enzym-konjugiertem Östradiol
aus dem Reagenz um eine begrenzte
10
Anzahl von Antikörperbindungsstellen auf
der Kugel. Ungebundene Patientenprobe
und Enzymkonjugat wird dann durch
zentrifugales Waschen entfernt.
Abschließend wird Chemilumineszenz-
Substrat in das Reaktionsröhrchen, das
die Kugel enthält, zugegeben und ein
Messsignal, proportional zur Menge des
gebundenen Enzyms, wird erzeugt.
Inkubationszyklen: 1 × 60 Minuten
Zeit zum ersten Ergebnis: 65 Minuten
Probengewinnung
Lipämie kann sich auf die Testergebnisse
auswirken. Bei lipämischen Proben ist es
empfehlenswert, die Fettanteile mittels
Ultrazentrifuge zu trennen.
Bei hämolysierten Proben besteht die
Möglichkeit einer unsachgemäßen
Handhabung vor Eintreffen im Labor,
daher sind die Ergebnisse zurückhaltend
zu interpretieren.
Die Zentrifugation der Serumproben vor
dem völligen Abschluss der Gerinnung
kann zu Fibringerinnseln führen. Um
fehlerhaften Analysenergebnissen infolge
von Gerinnseln vorzubeugen, ist
sicherzustellen, dass die Gerinnung vor
der Zentrifugation der Proben vollständig
abgeschlossen ist. Insbesondere Proben
von Patienten unter Antikoagulantien-
therapie können eine verlängerte
Gerinnungszeit aufweisen.
Blutentnahmeröhrchen von verschiedenen
Herstellern können differierende Werte
verursachen. Dies hängt von den
verwendeten Materialien und Additiven
(Gel oder physische Trennbarrieren,
Gerinnungsaktivatoren und/oder
Antikoagulantien) ab. IMMULITE 2000
Östradiol sind nicht mit allen möglichen
Röhrchenvariationen ausgetestet worden.
Details der getesteten Röhrchenarten sind
dem Kapitel "Alternative Probenarten" zu
entnehmen.
Erforderliche Menge: 25 µl Serum
Lagerung: 2 Tage bei 2–8°C oder
18
2 Monate bei –20°C.
Verdünnung: Um möglichst präzise
Ergebnisse zu erhalten, sollten Werte über
1200 pg/ml verdünnt und erneut bestimmt
werden. Die unverdünnten gemessenen
Werte sind klinisch korrekt, allerdings
ergibt die beschriebene Vorgehensweise
präzisere Werte.
IMMULITE 2000 Estradiol (PIL2KE2-28, 2016-05-23)