Jeder zu sichernde Bereich muss vorher untersucht werden, um die Konfiguration des Systems entsprechend der Benutzungsumgebung festzulegen. Je nach
der verfügbaren Höhe muss die Position der Vorrichtung (Abstand zu den Kanten, Höhe über dem Boden), die Installationsspannung der Seilsicherung, die
maximale Länge für jede Spannweite festgelegt werden. Anhand dieser Parameter wird mit unserem Berechnungsprogramm die maximal zulässige Anzahl
von Benutzern, der Seildurchhang bei einem Sturz sowie die Art der zu verwendenden Auffangsysteme bestimmt.
Je nach gewählter Konfiguration ermöglicht das Berechnungsprogramm, die zu den Enden der Seilsicherung übertragenen Kräfte zu bestimmen. Diese Kräfte
dienen dazu, zu bestimmen, ob die Aufnahmestruktur, an der das System installiert wird, die erforderliche Festigkeit aufweist, wobei ein obligatorischer
Sicherheitsfaktor von 2 angenommen wird. Ein qualifizierter Ingenieur muss durch Berechnungen oder Prüfungen sicherstellen, dass die tragende Struktur,
an der alle Elemente des Systems befestigt werden, in der Lage ist, die Kräfte zu tragen, die beim Aufhalten oder Auffangen eines Sturzes übertragen
werden, unter Berücksichtigung des vorgeschriebenen Sicherheitsfaktors von 2 und der Lastabsenkung. Dasselbe gilt für mögliche Schnittstellen sowie
Befestigungselemente.
INSTALLATIONSHINWEISE:
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Generell sollte das System oberhalb der Position des Benutzers positioniert werden, um die Sturzgefahr und die Fallhöhe zu minimieren.
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Die Seilsicherung muss mindestens mit 2 m Abstand zur Sturzgefahr positioniert werden.
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Die Neigung der Seilsicherung darf maximal 15° über der Horizontalen (am Boden) betragen.
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Der maximale Abweichungswinkel zwischen zwei nebeneinander liegenden Segmenten, die durch eine gerades Zwischenstück getrennt
sind, beträgt 15°. Für eine Eck-Zwischenstütze beträgt die Toleranz 10° (Beispiel: Eckverankerung 90°: der zulässige Winkel zwischen zwei
nebeneinanderliegenden Winkeln liegt zwischen 80° und 100°).
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Bei der Wahl der Stelle ist zu berücksichtigen:
o die Auffanghöhe, die das mit der Anschlagvorrichtung verbundene Auffangsystem erfordert,
o die Gefahr aufgrund der Pendelwirkung im Falle eines Sturzes,
o der Sturzfaktor,
o die Einschränkungen der Umgebung, in der das System installiert werden soll (Standort, der während der Nutzung in Betrieb ist, rotierende
Maschinen, elektrische Risiken usw.),
o Seildurchhang und Kräfte an den Enden der Seilsicherung.
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Mindest-Feldlänge: 5 m
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Maximale Feldlänge: 15 m
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Die Seilsicherung muss von einem Zugangspunkt aus erreichbar sein, ohne den Benutzer der Gefahr eines Sturzes auszusetzen.
Die Installation dieses Systems darf nur von geschulten und kompetenten Personen durchgeführt werden.
Der Installateur übergibt dem Betreiber die gesamte Installationsdokumentation ENTECH01 (herunterladbar von unserer Website) gemäß EN795:2012.
Diese Dokumentation wird anschließend der Person, die für die regelmäßigen Prüfungen zuständig ist, zur Verfügung gestellt. Ein schematischer Plan der
Installation mit allen für den Benutzer relevanten Informationen, wie z. B. die Position der Anschlagpunkte, wird am Gebäude so angebracht, dass er für alle
sichtbar oder zugänglich ist, z. B. am Dachzugang.
Es müssen unbedingt die von KRATOS SAFETY gelieferten Originalkomponenten und die dazugehörigen Befestigungselemente verwendet werden.
Die Installation muss unter den erforderlichen Sicherheitsbedingungen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt werden, indem die erforderlichen
kollektiven und/oder individuellen Schutzvorrichtungen angebracht werden.
Aufnahmestrukturen, an denen die Seilsicherung angebracht werden kann: Beton, Stahlrahmen, Holzrahmen, Stahlwanne, Stehfalzwanne.
Die Seilsicherung KS-Line kann in einer ATEX-Umgebung (Zone 1) installiert und verwendet werden.
Da die Festigkeit der sogenannten leichten Aufnahmestrukturen (Trapezblech oder Stehfalz) geringer ist, müssen zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen
hinsichtlich der Abmessungen der Vorrichtung angewendet werden. Unter Berücksichtigung des obligatorischen Sicherheitsfaktors von 2 muss unbedingt
untersucht werden, dass die Kräfte, die beim Aufhalten oder Auffangen eines Sturzes auf die Struktur übertragen werden, so weit reduziert werden, dass sie
nicht über die Kapazität des Materials hinausgehen können, nämlich 7,5 kN. Dazu kann es erforderlich sein, die Anzahl der Zwischenanker und/oder die
Anzahl der Falldämpfer zu erhöhen.
Für Installationen von Seilsicherungen mit 3 Krümmungen wird empfohlen, einen zweiten Falldämpfer am anderen Ende einzusetzen, um die bei einem Sturz
entstehenden Kräfte besser zu verteilen.
Bei Materialien wie Stein oder Beton ist es zwingend erforderlich, dass die Elemente der Seilsicherung durch durchgehende Stifte oder chemische oder
mechanische Versiegelungen befestigt werden. In diesen Fällen und um die Belastbarkeit der Befestigung sicherzustellen, muss vor der Installation des
Systems unbedingt ein Zugversuch an jedem Strukturanker mit 5 kN für 15 Sekunden durchgeführt werden. Achtung! Diese Prüfungen müssen vorsichtig
und unter günstigen Bedingungen durchgeführt werden (ebene Auflage für die Positionierung des Messgeräts, Auflagepunkte außerhalb des Bereichs des
möglichen Bruchkegels der Führung, der vom Hersteller des baulichen Verankerung definiert wird usw.), um die Installation nicht zu beschädigen. KRATOS
SAFETY kann nicht für eventuelle Schäden am System und/oder der Installation verantwortlich gemacht werden, die während dieser Prüfungen entstehen.
An Holzstrukturen müssen die Elemente unbedingt mit Gegenplatten befestigt werden. An gemauerten Strukturen aus Ziegeln oder Betonsteinen muss
unbedingt das Gegenplatten-Befestigungsset FA 60 207 00 verwendet werden, um eine gleichmäßige Kräfteverteilung zu gewährleisten.
Überprüfen Sie die Gebrauchstauglichkeit des Grundmaterials, des Strukturankers oder des Befestigungselements, falls zutreffend, unter Berücksichtigung
der Lasten, die während der dynamischen Widerstands- und Integritätstests an der Anschlagvorrichtung verzeichnet wurden.
Eventuelle Schnittstellen müssen gegen Korrosion behandelt werden.
Die Vorrichtung muss so installiert werden, dass beim Auffangen eines Sturzes der Durchhang der Sicherungsführung diese nicht mit einer scharfen Kante
oder anderen Elementen in Berührung kommt, welche die Sicherungsführung beschädigen könnten.
Befestigungselemente:
Bei allen Befestigungselementen wie Gewindestangen, Muttern, Schrauben, Unterlegscheiben, Dübeln, Nieten und allen anderen Elementen, die zur
Befestigung des Systems erforderlich sind, müssen die Anweisungen des Herstellers des jeweiligen Befestigungstyps befolgt werden.
Anziehdrehmomente für Mutter und Schraube:
M10: 65 Nm
M12: 110 Nm
Abmessung der Nieten der Verankerungen FA 60 219 00, FA 60 220 00, FA 60 221 00, FA 60 300 00 und FA 60 301 00:
Durchmesser: 7,8 mm
An jeder Vorrichtung und an den Zugängen wird ein Informationsschild angebracht, das folgende Informationen enthält: Die Verpflichtung, ein mit dem
System kompatibles Auffangsystem zu verwenden, die verfügbare Fallhöhe, die Anzahl der zulässigen Benutzer und die Länge des Systems. Diese Schilder
müssen nach der Installation und nach jeder regelmäßigen Inspektion ausgefüllt werden. Außerdem empfiehlt es sich, das Datum der nächsten Inspektion
anzugeben.
Ist die Markierung der Anschlagvorrichtung nach der Montage nicht mehr zugänglich, wird eine ergänzende Markierung in der Nähe der Vorrichtung
empfohlen.
Um das Drahtseil an der Spannvorrichtung und am Endstück zu crimpen, ist eine Crimpmaschine mit folgenden Eigenschaften erforderlich:
Crimp-Eigenschaften: Kraft 130 kN
INSTALLATIONSHANDBUCH
Anziehdrehmomente für chemischen Dübel:
M12: 40 Nm
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Anziehdrehmomente für mechanischen Dübel:
M12: 60 Nm