Körperfett
Fluch oder Segen?
Lange Zeit bestimmte man ausschließlich aufgrund des abso-
luten Körpergewichts, ob ein Mensch fettleibig war oder nicht. Das
Körpergewicht allein ist jedoch weder ein zuverlässiges Merkmal für eine
eventuelle Fettleibigkeit noch für einen guten oder schlechten allgemeinen
Gesundheitszustand – denn es kann sich zu ganz unterschiedlichen Anteilen
aus Muskelmasse und Fett zusammensetzen.
Ein Beispiel dazu: Treibt ein Mensch viel Sport, so ist – vereinfacht
betrachtet – davon auszugehen, dass sich sein Körpergewicht zu einem hö-
heren Teil aus Muskelmasse zusammensetzt, als das bei einem unsportlichen
Menschen der Fall ist. Unser Sportler kann nun aufgrund seiner Muskelmasse
durchaus schwerer, aber dennoch gesünder als der Nicht-Sportler sein.
Ebenso kann ein Mensch, der mittels einer Diät eine Reduzierung seines
Körpergewichts anstrebt, zwar leichter als eine Vergleichsperson sein, aber
dennoch einen höheren Körperfettanteil und damit einen schlechteren all-
gemeinen Gesundheitszustand aufweisen. Insbesondere bei Diäten wird
nämlich tendenziell eher Muskelmasse als Fett abgebaut.
Aus diesen Gründen hat sich seit einigen Jahren zunehmend die Defi nition
durchgesetzt, nach der Fettleibigkeit als das Vorhandensein überfl üssigen
Körperfetts charakterisiert wird.
In unseren westlichen Industrienationen gibt die Zahl der Krankheitsbilder,
die auf einen zu hohen Körperfettanteil zurückzuführen sind, Anlass zur
Besorgnis. Zu hohe Körperfettwerte werden – und dies zu Recht, wie wissen-
schaft liche Untersuchungen belegen – mit einem erhöhten Cholesterinspiegel,
Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes und sogar Krebs in Verbindung
gebracht. Dabei sind im Übrigen auch die psychischen Auswirkungen von
Fettleibigkeit nicht zu unterschätzen.
Andererseits darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass das Körperfett
überaus wichtige Funktionen zu erfüllen hat: Ein Mangel an Fett kann zu
Booklet S.indb 5
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06.01.2006 13:31:49 Uhr
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