Viele Anfänger haben Schwierigkeiten damit, zu erkennen, dass sich eine Äquatorialmontierung mit korrekter
Polhöheneinstellung wie eine Azimutalmontierung verhält, die an einem Himmelspol ausgerichtet ist. Die Schrägstellung
der Montierung entspricht dem Breitengrad des Beobachters. Daher dreht sich die Montierung in einer Ebene, die parallel
zum Himmelsäquator (und damit auch dem Erdäquator) ist. Dies ist jetzt der "Horizont" des Teleskops, aber ein Teil dieses
neuen Horizonts wird in der Regel von der Erde verdeckt. Diese Drehung in diesem "Horizont" ist analog zum Azimut bei
einer Azimutalmontierung und heißt "Rektaszension" (R.A.). Außerdem kann die Montierung aus dem Himmelsäquator
heraus nach Norden (+) und Süden (–) auf die Himmelspole zu gedreht werden. Diese positive oder negative "Höhen"—
Winkelabweichung vom Himmelsäquator heißt "Deklination" (Dec.).
Betrachten wir nun den Fall, dass das Teleskop auf den westlichen oder östlichen Horizont gerichtet ist. Wenn das
Gegengewicht nach Norden weist, kann das Teleskop um die Deklinationsachse vom einen Horizont zum anderen umgelegt
werden. Es folgt dabei einem Bogen, der durch den nördlichen Himmelspol verläuft. Soll der optische Tubus auf ein Objekt
nördlich oder südlich dieses West-Ost-Bogens gerichtet werden, muss die Montierung auch um die Rektaszensionsachse
gedreht werden.
Im Allgemeinen wird, um das Teleskop in eine andere Richtung als exakt auf den Himmelspol zu richten, immer eine
Kombination aus Rektaszensions- und Deklinationspositionen benötigt.
Teleskope mit großen Brennweiten haben in Zenitnähe häufig einen "Totpunkt", weil das Okularende des optischen Tubus
mit den Stativbeinen kollidiert. Wenn dies ein Problem darstellt, kann der Tubus vorsichtig in den Rohrschellen nach oben
geschoben werden. Dies ist sicher, weil der Tubus fast vollständig vertikal steht und eine Verschiebung des Tubus in diesem
Spezialfall kein Ungleichgewicht um die Deklinationsachse erzeugt. Es ist jedoch äußert wichtig, dass Sie den Tubus zurück
in seine Gleichgewichtsposition schieben, bevor Sie das Teleskop auf andere Himmelsbereiche richten.
Ein weiteres Problem ist, dass sich der optische Tubus oft so dreht, dass das Okular, das Sucherrohr und die
Fokussierräder an wenig bequemen Positionen zu liegen kommen. Das Okular lässt sich durch Drehen des
Diagonalspiegels anpassen. Die Positionen des Sucherrohrs und der Fokussierräder können Sie anpassen, indem Sie die
Rohrschellen lösen, die den Teleskoptubus halten, und diesen vorsichtig drehen. Tun Sie dies jedoch nur, wenn Sie einen
Himmelsbereich längere Zeit beobachten wollen, da die Prozedur zu umständlich ist, um sie bei kurzen Wechseln zu
anderen Bereichen jedes Mal zu wiederholen.
Um ein bequemes Beobachten zu ermöglichen, ist schließlich noch die Höhe der Montierung über dem Boden zu
beachten, die Sie durch Ausziehen oder Einfahren der Stativbeine anpassen können. Berücksichtigen Sie die Höhe, in
der sich das Okular befinden soll, und planen Sie dabei falls möglich, auf einem bequemen Stuhl oder Hocker zu sitzen.
Sehr lange optische Tuben müssen höher montiert werden, damit Sie bei der Beobachtung von Objekten in Zenitnähe
nicht niederkauern oder sich auf den Boden legen müssen. Ein kurzer optischer Tubus kann dagegen niedriger montiert
werden, was die Anfälligkeit für Schwingungen durch Wind o. ä. verringert. Sie sollten sich für eine Höhe der Montierung
entscheiden, bevor Sie die Polhöheneinstellung vornehmen.
Technische Daten
Optische Bauweise
Optisches Material
Objektivlinsendurchmesser
(Öffnung), mm
Brennweite, mm
Höchste praktische
Vergrößerung, x
Brennweitenverhältnis
Tubusmaterial
Montierung
Steckmaß des Okulars
Stativ
Zubehörablage
Sucherrohr
Okulare
Zenitspiegel
Barlowlinse
Discovery
Spark 769 EQ
Newton-Reflektor
Newton-Reflektor
optisches Glas mit
optisches Glas mit
Antireflexions-
beschichtung
76
900
152
f/9
Metall
EQ2
0,965"
Aluminium,
670—1230 mm
+
5x24, optisch
4 mm
12,5 mm
20 mm
–
2x
Discovery
Spark 114 EQ
Spark 709 EQ
optisches Glas mit
Antireflexions-
Antireflexions-
beschichtung
beschichtung
114
900
228
f/7,9
Metall
EQ3
1,25"
Aluminium,
610—1040 mm
670—1230 mm
+
6x30, optisch
5x24, optisch
10 mm
25 mm
–
2x
31
Discovery
Discovery
Spark 809 EQ
Refraktor
Refraktor
optisches Glas mit
Antireflexions-
beschichtung
70
900
140
f/12,8
Metall
EQ2
1,25"
Aluminium,
Aluminium,
670—1230 mm
+
5x24, optisch
4 mm
12,5 mm
20 mm
90°
3x
80
900
160
f/11
Metall
EQ1
0,965"
+
4 mm
12,5 mm
20 mm
90°
3x