MARIE JEANNE
Die Thunfischerei erfordert robust gebaute Boote, die auch in rauer See noch gut zu handhaben
sind und die außerdem sehr schnell sein müssen. In der Thunfischerei wurden anfangs die ver-
schieden-sten Bootstypen verwendet, von denen manche einfach zu klobig, andere zu langsam
und die später verwendeten Schaluppen mit ca. 20 to. sich als zu schwach erwiesen. So entstand
der hier vorliegende Bootstyp 'Dundee' von ca. 50 to. Die 'Dundee' Typen hatten gewöhnlich eine
Besatzung von 12 Mann.
Der weise Thunfisch wird mit einer Leine gefangen. Die Thunfischboote haben 'Tangoner', etwa
20m lange Angelruten, die auf jeder Seite des Großmastes angebracht sind. Während des
Fischens werden sie herabgesenkt. Normalweise hat jede 'Tangon' 7 Leinen. Diese Leinen sind
durch ein Tau miteinander verbunden. Dadurch kann man die Thunfische an Bord ziehen, ohne
die Tangonen anheben zu müssen. Zwei andere Leinen sind achten und oft gibt es noch eine
dritte, die hoch oben am Mast befestigt ist. Am Ende der Leinen ist ein sogenannter 'Avancon' aus
Messingdraht, woran der Angelhaken befestigt ist. Der Köder ist künstlich, denn der weiße Thun-
fisch ist außerordentlich gierig. Deshalb wird der Köder oft aus etwa weißem Haar verlängert mit
Maisstroh gemacht.
FIG. 1, 2, 3 UND 4
Hier wird ein Beispiel gezeigt, wie man den Kiel auf einer Helling aufbaut. Als Helling nimmt man
ein ebenes Brett, das nicht im Baukasten enthalten ist. Als Material sollten Sie Tischlerplatte ver-
wenden, die als Zuschnitt in gewünschter Größe in den meisten Tischlereien zu haben ist.
Der Kiel wird senkrecht und rechtwinklig zwischen 2 Hilfsleisten auf die Helling gestellt.
Die Spanten werden abgeputzt und dem Kiel angepasst. Die Spanten müssen vollkommen
senkrecht und rechtwinklig auf dem Kiel stehen. Sie werden einer nach dem anderen verleimt.
Man lässt den Winkel am Spant stehen, bis der Leim vollkommen trocken ist. Jetzt werden die
Zwischenstücke angepasst. Sie dürfen nicht zu stramm sitzen. Dann werden sie festgeleimt. Dan-
ach verleimt man den Mastfuss und die anderen Teile, die auf der Zeichnung angegeben sind.
FIG. 5 UND 6
Bevor man mit der Beplankung beginnt ist es wichtig, die Kanten aller Spanten der Form des
Rumpfes entsprechend abzuschleifen. Man schleift sie schräg ab von mittschiffs zum Vorste-
ven und danach achtern. Man kontrolliert mit einer Leiste - 3 Spanten auf einmal. Die Leiste soll
natürlich auf den Aussenkanten der Spanten liegen. Die Hilfsstücke werden am Vorsteven als
Anlage für die Beplankung verleimt. Man beginnt mit der Beplankung von oben nach unten, vom
Hilfsstück im Vorsteven bis zu den Hilfsstücken am Achtersteven. Es ist wichtig, dass alle Teile
abwechselnd, ein Teil auf der einen Seite des Rumpfes und danach die entsprechende Leiste auf
der andere Seite des Rumpfes verleimt wird. Tut man dass nicht, wird das Rumpf schief.
Leimen Sie auch die Kanten der Leisten gegeneinander.
Die Beplankung wird der Form der Hilfsleisten an Vorsteven angepasst, wie aus der Zeichnung
hervorgeht.
Eine Leiste soll natürlich am Rumpf liegen. Sie darf nicht mit 'Gewalt', an den Platz gezwängt
werden. Man legt die Leisten mittschiffs lose an einen Spant und biegt sie gegen den Steven (und
danach achtern). Dort, wo die Leiste auf der soeben befestigten zu liegen kommt (z.Zeichnung),
macht man einen Strich und das überflüssige Stück der befestigten Leiste wir abgeschnitten. Nun
kann man die Leiste ohne Druck befestigen. Man setzt auf diese Weise fort, bis man mit der Be-
plankung fertig ist.