Eine weitere Anwendung ist die Suche nach Kurzschlüssen auf einer Leiterplatte, bei denen der Strom
von der Quelle bis zu dem Punkt, wo er durch den Fehler abgeleitet wird, verfolgt werden kann.
Vergleicht man das Signal bei ein- und ausgeschaltetem Strom, kann man zwischen Fehlerstrom und
externen Magnetfeldern unterscheiden.
Strömungen können nicht nur in Leiterbahnen gemessen werden, sondern auch in Bauteilanschlüssen,
einschließlich der Anschlüsse von integrierten Schaltkreisen. Achten Sie darauf, dass sehr heiße
Komponenten wie Drahtwiderstände vermieden werden, da diese die Temperaturgrenze der
Sondenspitze überschreiten können.
Kalibrierung für quantitative Messungen an Leiterbahnen
Die Beziehung zwischen der auf dem Oszilloskop angezeigten Ausgangsspannung und dem
tatsächlichen Strom in der Leiterbahn hängt von einem komplexen Zusammenspiel zwischen der Breite
der Leiterbahn, der Breite des Sensors im Inneren der Stromsonde und der Dicke der Sondenisolierung
zwischen Leiterbahn und Sensor ab. Für quantitative Messungen muss die Empfindlichkeitseinstellung an
der Steuereinheit auf die jeweilige Leiterbahnbreite eingestellt werden. Je breiter die Leiterbahn, desto
geringer ist die Feldstärke für einen gegebenen Strom, so dass die Verstärkung höher eingestellt werden
muss, um eine Empfindlichkeit von 1A/V zu erhalten. Bei Bahnbreiten über ca. 3,5 mm kann die
Verstärkung nicht ausreichend erhöht werden, um eine Empfindlichkeit von 1A/V zu erhalten. Daher muss
die Sonde auf eine Sensitivität von 2A/V eingestellt werden.
Dieses Verhältnis zwischen Bahnbreite und Verstärkung wird durch die unten dargestellte Kalibrierkurve
verdeutlicht. Zur Kalibrierung muss die Sonde in die Kalibrieröffnung des Steuergeräts gesteckt und ein
Kalibrierstrom angelegt werden. Der Empfindlichkeitsregler wird dann so eingestellt, dass die jeweilige
Ausgangsspannung (wie auf der Oszilloskopdarstellung zu sehen) der jeweiligen Leiterbahnbreite
entspricht. Der Kalibrator kann entweder ein Rechteck- oder ein Gleichstromsignal erzeugen. Zur
Vermeidung von Problemen, die durch den Einfluss des Erdmagnetfeldes und der lokalen magnetischen
Umgebung verursacht werden, wird die Kalibrierung in der Regel unter Verwendung des Rechtecksignals
durchgeführt, indem Sie den Schalter auf die AC ( ) schieben. Das Signal ist ein Rechtecksignal mit
etwa 1 kHz. Die Einstellung der Amplitude bezieht sich auf die Spitze-Spitze-Spannung zwischen den
flachen Abschnitten des Rechtecksignals unter Nichtbeachtung jedweder Transienten.
Das Kalibrierverfahren im Einzelnen
Entscheiden Sie zuerst welche Leiterbahnbreite für die kalibrierte Messung verwendet werden soll.
Schauen Sie dann im Diagramm die Spitze-Spitze-Ausgangsspannung für die jeweilige Bahnbreite nach
und stellen Sie das Oszilloskop auf die entsprechende Empfindlichkeit ein (zum Beispiel 1 Volt/div für
schmale Bahnbreiten oder 0,5 Volt/div für breitere Bahnen).
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